Einsatz von Trance-Verfahren in der Psychotherapie:
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in Jahrtausende altes Verfahren in zeitgemäßem Gewand

Bei Trance oder Hypnose (was weitgehend bedeutungsgleich ist), handelt es sich um ein fast allen Menschen zugängliches und auch fast allen aus eigenem Erleben bekanntes Phänomen: Durch Konzentration der Wahrnehmung auf einen eng begrenzten Fokus wird die Aufmerksamkeit von der Umgebung abgezogen und auf innerseelisches Geschehen gelenkt (Körperempfindungen, innere Bilder etc.). Von außen betrachtet wirkt die betreffende Person schlafend, ihre innere Wahrnehmung ist aber lebhaft, wirklichkeitsnah und bisweilen sehr intensiv - und, was für den Zweck der Psychotherapie entscheidend ist, sie knüpft an ein viel weiteres und tieferes Wissen an als das bewusste Denken. Darüber hinaus wird dieser Zustand meistens als entspannend und wohltuend erlebt, wobei sich viele physiologische Werte des Körpers positiv verändern. Für religiös oder spirituell interessierte Menschen ist es sicherlich interessant, dass es von der hypnotischen Trance einen fließenden Übergang zu mystischen Erfahrungen gibt.

In der Hypnosetherapie wird nicht einfach nur Hypnose induziert, was an sich schon eine lindernde oder heilsame Wirkung haben kann, sondern die Hypnose wird auf differenzierte Weise psychotherapeutisch genutzt. Die innere Wahrnehmung in der Hypnose kann vom Therapeuten durch eine behutsame Lenkung beeinflußt werden, so dass gezielt Zugang zu in etwa bestimmbaren inneren Erfahrungen gefunden werden kann. Auf diese Weise kann der Patient zur Lösung seines Problems innere Kräfte heranziehen, die er bisher dafür noch nicht nutzen konnte. Vorreiter dieses modernen, effektiven Einsatzes von Hypnose ist Milton H. Erickson.

Meist wird Hypnosetherapie problemzentriet als Kurzzeittherapie eingesetzt (Dauer ca. 5 bis 25 Sitzungen). Sie kann jedoch auch in einem weiteren (z.B. tiefenpsychologischen) Rahmen zur Aktivierung der inneren Erfahrung und damit zu einer Steigerung der Wirksamkeit der Psychotherapie einbezogen werden.

Die Indikation ist sehr weit gefächert. Häufigste Anwendungen: Angststörungen, Selbstwertstörungen, psychosomatische Störungen, Schmerz, Abhängigkeiten (Rauchen, Essen). Die besten Erfolge werden bei Menschen mit einem bestimmten, eingrenzbaren Problem oder Symptom bei ansonsten intakter Persönlichkeit erzielt.

Reine Hypnosetherapie ist i.d.R. keine Kassenleistung und muss privat liquidiert werden. Wenn sie im erweiterten Kontext eines anderen Verfahrens eingesetzt wird, kann jedoch dieses Verfahren über die gesetzliche oder private Krankenversicherung abgerechnet werden.

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